Geschichte

1952
Gründung als “Leichtflugzeugclub Kärnten” 

1956
Erstes eigenes Flugzeug PIPER J 3 C

1957
Zivilluftfahrerschule wird genehmigt

1991
Bewilligung für Instrumentenflugausbildung

Am 19.10.1952 wurde der Verein unter dem Proponentenkomitee Robert Stepanek, Kapitän Fredigoni, Dr. Wiedner, Gassner, Semmelrock, Dr. Melion, Oberstleutnant Kogler, Dipl.-Ing. Mühlbacher, Viel, Hoffmann, Dörflinger und Josef Kogler unter dem Titel “Leichtflugzeug-Club Kärnten” gegründet.

Die Schwierigkeiten, einige Jahre nach dem verlorenen Krieg unter der Besatzungsmacht einen bescheidenen Motorflugsport im Lande aufzubauen, sind heute kaum noch vorstellbar. Die Beziehungen, welche unsere Gründungsmitglieder Robert Stepanek und Wilhelm Zürner zur Besatzungs-macht hatten, wurden bestmöglich ausgenützt, und durch tatkräftige Hilfe von Josef Kogler konnte schon im Jahre 1953 eine italienische Sportmaschine mit dem Kennzeichen I-METI nach Klagenfurt gebracht werden. Mit dieser Maschine wurden die ersten Motorflüge durch Kärntner Piloten in unserer schönen Heimat nach dem Kriege durchgeführt.

Das verständnisvolle, freundliche Entgegenkommen der italienischen Sportflieger in Udine nach dem 2. Weltkrieg ermöglichte es, dass einige Clubmitglieder (ehemalige Fluglehrer und Kriegsflieger) ohne besondere Umschulung die italienischen Prevettos erlangen konnten, welche nach Wiederherstellung der österreichischen Lufthoheit auf österreichische Privatpilotenscheine umgeschrieben wurden.

Im Jahre 1956 konnte der Verein, welcher sich inzwischen als “Motorflieger Club Kärnten” registrieren ließ, sein erstes eigenes Flugzeug erwerben. Es handelte sich um eine Piper J 3 C mit dem Kennzeichen OE-AAZ. Mit Anschaffung dieses Flugzeuges konnte auch eine Krisenzeit des Vereins in den Jahren 1953 bis 1956 beendet werden. Es waren damals die aktivsten Vereinsmitglieder (Robert Stepanek und Wilhelm Zürner) nach Wien abgewandert, und so konnte der Verein nur durch die Bemühungen von Kommerzialrat Oskar Trenkwitz und Oberstleutnant Kogler vor seiner Auflösung bewahrt werden.

Bei der 5. Jahreshauptversammlung wurde Dipl.-Ing. Mößlacher als Präsident des Clubs gewählt, als Geschäftsführer Gottlieb Daborer. Gottlieb Daborer wurde über den österreichischen Aeroclub die Erneuerung seiner Fluglehrerlizenz ermöglicht und so konnte der Club damit am 25. 4. 1957 die Bewilligung zum Betrieb einer Zivilluftfahrerschule erhalten.

Mit dem eigenen Flugzeug, sowie der Schulbewilligung nahm der Verein einen raschen Aufschwung. Bereits im Jahr 1957 wurden rund 450 Stunden, davon 386 Stunden als Schulflüge geflogen.

Eine große Belastung entstand dem Verein, als das Flugzeug bei einer Landung erheblich beschädigt wurde. Der Verein konnte jedoch die daraus entstehenden Belastungen ohne fremde Hilfe, nur durch das Entgegenkommen einzelner Clubmitglieder, überwinden.

1959 wurde eine kunstflugtaugliche Bücker nach Klagenfurt gebracht und es konnten etliche Clubkameraden ihren Kunstflugschein erwerben.

Bis zum Jahre 1960 hatten sich bereits 27 aktive Piloten im Verein zusammengefunden und es wurde verständlicherweise der Wunsch nach dem Ankauf eines besseren Flugzeuges geäußert. Da keine Geldmittel vorhanden waren und auch nur eine bescheidene Subvention des österreichischen Aeroclubs erlangt werden konnte, verkaufte der MCK im März 1981 die alte treue 65 PS Piper OE-AAZ um ÖS 56.000,– an die Fliegergruppe Wels und es wurde von der ÖFAG in Salzburg eine gebrauchte Jodel DR 1050, Kennzeichen OE-AKM um ÖS 176.000,– erworben. Dieser Kauf wurde nur möglich, da einzelne Clubmitglieder in kameradschaftlicher Weise als Geldgeber für den Ankauf auftraten.

Mit diesem Flugzeug wurden in den folgenden drei Jahren 999 Stunden mit 1956 Starts absolviert. Es wurden auch bereits größere Flüge nach Italien, Jugoslawien, Schweiz, Frankreich und Deutschland durchgeführt und es konnten auch beachtliche Platzierungen bei internationalen Wertungs- und Wettbewerbsflügen erreicht werden.

Die Entwicklung der Luftfahrt erforderte sodann eine bessere Ausstattung der Flugzeuge, sowohl hinsichtlich Funksprech-, als auch Navigationsausrüstung. Dieser Entwicklung Rechnung tragend, befasste sich der Vorstand mit der Möglichkeit der Anschaffung eines fabrikneuen 4-sitzigen Ganzmetall-flugzeuges vom Typ Cessna 172. Da auch hiefür die finanziellen Mittel zunächst nicht vorhanden waren, wurden an alle Ministerien, an die amtlichen Stellen des Landes, an den österreichischen Aeroclub und an Privatpersonen Gesuche mit der Bitte um Zuwendungen und Subventionen abgeschickt. Außer anerkennenden Worten wurden jedoch nur höfliche Absagen erteilt.

Wieder standen die Clubmitglieder zusammen, und es konnte ein Betrag von ÖS 240.000,– als Flugkostenvorauszahlung bzw. zinsenloses Darlehen intern aufgebracht werden. Mit diesem Betrag, sowie mit dem Verkaufserlös für die Jodel OE-AKM wurde es möglich, eine fabrikneue Cessna 172 mit für damals modernster Funk- und Navigationsausrüstung anzukaufen. Am 7. März 1965 konnte am Flughafen Klagenfurt sodann die Cessna 172 F mit dem Kennzeichen OE-DCY, Kaufpreis ÖS 508.000,–, übernommen werden.

Mit diesem Flugzeug wurden beachtliche Leistungen erzielt und bis zum Verkauf im Jahre 1983 mehrere tausend Flugstunden geflogen. Dieses Flugzeug ermöglichte auch die ersten wirklich großen Streckenflüge nach Griechenland, Italien, Spanien, ja sogar nach Nordafrika, Schweiz, Frankreich, Belgien, England, Deutschland und Dänemark. Auch mit diesem Flugzeug wurden wiederum zahlreiche internationale Preise gewonnen und die Zweckmäßigkeit der Auswahl dieser Type und der installierten Ausrüstung immer wieder unter Beweis gestellt.

Das Fliegen erfreute sich immer größerer Beliebtheit und so konnte der Vorstand im Jahre 1966 den damals jüngsten Pilot Österreichs begrüßen.

Im Jahre 1967 – auch bedingt durch die etwas günstigere Subventionspolitik, sowie durch die umsichtige und sparsame Führung des Vereines – konnte erstmals ein zweites Flugzeug erworben werden. Es wurde eine fabrikneue Cessna 150 C mit dem Kennzeichen OE-AVR zum Preis von ÖS 438.000,– angekauft, welche dann insbesondere auch als Schulflugzeug eingesetzt wurde. Bis zum Verkauf im Jahre 1978 absolvierte die OE-AVR zuverlässig mehrere tausend Flugstunden im Rahmen des Vereinsbetriebes.

Als im Jahre 1969 der langjährige Geschäftsführer des MCK, Gottlieb Daborer, unerwartet verstarb, wurde als Dank für seine Verdienste und zu seinem Gedenken im Oktober 1969 die OE-DCY auf seinen Namen getauft.

Die steigenden Mitgliederzahlen und die Entwicklung der Luftfahrt ermöglichten es, am 28. Mai 1970 ein weiteres Reiseflugzeug, eine SIAI Marchetti 205 mit dem Kennzeichen OE-DVB anzukaufen. Bereits in der Woche nach dem Ankauf war die erste Besatzung damit unterwegs und besuchte Spanien und Marokko.

Mit der Marchetti wurden weitere herausragende Flüge – wie Teilnahme am Europaflug sowie Flug um das westliche Mittelmeer bis in die Sahara – durchgeführt.

Bei einer missglückten Landung wurde die Marchetti im Jahr 1973 leider schwer beschädigt und anschliessend verkauft. Als Ersatz wurden 1973 eine Morane, Kennzeichen OE-DTL, sowie eine neue Cessna 182, Kennzeichen OE-DGD beschafft.

Leider blieb auch der MCK nicht von einem schwerwiegenden Unfall verschont und es musste im Jahre 1974 der in Portugal erfolgte Absturz der Cessna 182 OE-DGD, welcher bedauerlicherweise auch Todesopfer forderte, sowohl moralisch als auch finanziell verkraftet werden.

Der Verein hat jedoch auch diese schweren Zeiten überwunden und es konnte im Jahre 1976 ein neuer Aufschwung erzielt werden. Die rasante Entwicklung auf dem Elektroniksektor ermöglichte damals die Ausrüstung von Sportflugzeugen mit den für Instrumentenflüge notwendigen Geräten und es wurde auch der Ausbildungsstand der Piloten immer höher.

Der MCK erwarb ein zweimotoriges Flugzeug vom Typ Piper Twin-Comanche mit dem Kennzeichen OE‑FPB, welches bis 1981 Dienst im Verein tat. Parallel mit der Anschaffung dieses Flugzeuges erwarben Piloten die Zwei-Mot-Berechtigung und es wurden Instrumentenflugausbildungen absolviert, die aus Kosten- und Ausbildungsgründen damals vor allem in den Vereinigten Staaten erflogen wurde.

Diese technische und wirtschaftliche Entwicklung führte dazu, dass bereits 1978 ein weiteres IFR-ausgerüstetes Flugzeug, nämlich eine 6-sitzige Cessna 206, mit dem Kennzeichen OE-DKN, angeschafft werden konnte.

Die in der Schulung eingesetzte Cessna 150 OE-AVR wurde durch einen kostengünstigeren Motorsegler, Kennzeichen OE-9156, ersetzt.

Der weitere Mitgliederzuwachs ermöglichte die Anschaffung einer neuen Cessna 172, Kennzeichen OE‑DVI, im Jahre 1979, sowie einer Mooney 201, Kennzeichen OE-DYK, im Jahre 1980. Damit hatte der MCK im Jahre 1980 erstmals 6 eigene Flugzeuge zur Verfügung.

Es erwies sich, dass die 2-motorige Piper sehr anspruchsvoll und im Betrieb sehr teuer war und die nötige Auslastung nicht erreicht werden konnte. Der Vorstand entschloss sich daher im Jahr 1981 zum Verkauf dieses Flugzeuges.

Im selben Jahr musste der Motorsegler nach einer Außenlandung in Unterkärnten abgeschrieben werden. Diese beiden Flugzeuge wurden durch eine Cessna 150, Kennzeichen OE-CMF, sowie einer IFR-instrumentierten Cessna 182, Kennzeichen OE-DNB, ersetzt.

Der MCK hatte 1981 sechs Flugzeuge – 3 für den Sichtflug und 3 für den Instrumentenflug – von der Cessna 150 bis zum “Porsche der Lüfte”, der Mooney 201 zur Verfügung. Zur Unterstützung der Schule bei der Navigations- und Instrumentenflugausbildung wurde 1981 ein Flugsimulator angeschafft, welcher bis heute gute Dienste erfüllt.

Bedingt durch den zweiten Ölschock und die allgemein rasch steigenden Kosten kam es zu einem Rückgang der Jahresflugstunden und es konnte die Kapazität der 6 Clubflugzeuge nicht mehr voll genutzt werden. Man fasste den Entschluss zum Abbau des Bestandes, und es wurde zunächst die alt bewährte Cessna 172 OE-DCY “Gottlieb Daborer” nach 17-jährigen treuen Diensten verkauft, sowie die Cessna 206 OE‑DKN nach einer, bei einer Landung erfolgten Beschädigung, nicht mehr aufgerüstet sondern im beschädigten Zustand verkauft. Die Mooney OE-DYK wurde ebenfalls nach der dritten, bei einer Landung erfolgten Beschädigung, im Jahre 1985 verkauft.

Auf Grund der – glücklicherweise jeweils glimpflich verlaufenen – Schadensfälle bei den Landungen war der Vorstand bemüht, durch strengere Fassung der Benützungsbedingungen, sowie verstärkte Schulung diese Schadenserie zu beenden. Der Vorstand beschloss die ausgefallenen Flugzeuge durch Typen zu ersetzen, welche bekannt pilotenfreundlich sind.

Die Wahl fiel auf eine Piper Archer, Kennzeichen OE-KMC, welche 1985 angeschafft, sowie eine Piper Arrow, Kennzeichen OE-DSK, welche im Jahre 1986 erworben wurde. Nach einer dreijährigen Konsolidierungsphase wurde 1990 wieder ein sechssitziges Reiseflugzeug vom Typ Piper Turbo-Saratoga PA32, Kennzeichen OE-KMS, erworben und für den Schulbetrieb eine weitere Cessna 150, Kennzeichen OE-ATM, gekauft. Um die Palette abzurunden und weil sich die Gelegenheit bot, wurde Ende 1991 eine weitere Piper Pa 28, Kennzeichen OE-DFL, angekauft jedoch 1994 anlässlich einer weiteren Umstellung des Flugzeugparks wieder verkauft.

Im Jahre 1991 konnte die Ausbildungsbewilligung der Flugschule um die Instrumentenflugberechtigung erweitert werden. 1998 wurde, um den Flugzeugpark zu modernisieren, unsere alte OE-DSK nach Jugoslawien verkauft und dafür 1999, auf Wunsch vieler Mitglieder, welche sich auch an der Finanzierung beteiligten, eine fast neue Mooney M20P, Kennzeichen OE-KMO, erworben.

Dem Umweltschutz Rechnung tragend wurde unsere OE-ATM, welche bei einem misslungenen Start in Nötsch schwer beschädigt wurde, sowie die OE-CVY welche 2001 nach Padua verkauft wurde, durch die Katanas OE-AAD und OE-AAH ersetzt. Diese haben den großen Vorteil, dass sie mit bleifreiem Superbenzin betrieben werden und es sich zusätzlich um eine österreichische Entwicklung handelt.

Im Jahre 2001 hat ein schwerer, tragischer Unfall in Italien zum Verlust der beliebten Cessna 182 OE‑DNB geführt wobei alle vier Insassen ums Leben kamen. 

Eine Ersatzmaschine gleichen Typs konnte 2001 auf Grund einer öffentlichen Ausschreibung vom Innenministerium erworben werden und erhielt das Kennzeichen OE‑DLU. Dieses Flugzeug wurde mit beträchtlichem finanziellen Aufwand IFR ausgerüstet. Anfang der Flugsaison 2004 wurde unsere Cessna 172 bei einer missglückten Landung schwer beschädigt und ausgemustert. Ersatz wurde mit der Cessna 172, Kennzeichen D‑EEPL, aus Norddeutschland besorgt.

Da in den Jahren 2003 bis 2006 besonders viele Clubpiloten ihre Berechtigungen um die Instrumentenflugberechtigung erweitert haben, wurde vom Vorstand ein gutes Angebot zum Ankauf einer Piper Arrow 201R, Kennzeichen D-ERIN, im Jahr 2006 angenommen. Im Mai 2007 führte ein weiterer, tragischer Unfall zum Verlust unserer Mooney OE-KMO. Bei diesem Unglück kamen alle vier Insassen ums Leben.

Im Herbst 2007 wurde dem Verein eine Doppelhaushälfte als Clubhaus, gleich gegenüber dem Flughafen Klagenfurt, angeboten. Eine a. o. Hauptversammlung beschloss den Ankauf dieses Hauses um den, mittlerweile drängenden, Platzproblemen in unseren Räumlichkeiten am Flugplatz zu begegnen. Obwohl in all den Jahren unseres Bestehens immer wieder erhebliche finanzielle und personelle Schwierigkeiten zu überwinden waren, ist es dank der umsichtigen Führung der im Vorstand tätigen Funktionäre, sowie der regen fliegerischen Tätigkeit vieler Mitglieder gelungen, den Verein auf einer gesunden Basis zu halten.

Heute besitzt der MCK sechs clubeigene Flugzeuge (2 Diamond DA20 Katana, 1 Diamond Star DA40, 1 Piper 28R, 1 Piper 28A, 1 Cessna 182 ), von welchen vier für den Instrumentenflug zugelassen sind. Der Verein zählt mehr als 280 aktive und fördernde Mitglieder, wovon über 200 einen Pilotenschein besitzen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Motorflieger-Club Kärnten in den Jahrzehnten seines Bestehens maßgebliche Pionierarbeit auf dem Motorflugsektor in Kärnten aber auch Österreichweit geleistet hat.

In den Flugschule (DTO/ATO) wurden mehrere hundert Piloten ausgebildet, darunter viele Funktionäre und Instruktoren der später gegründeten Flugsportvereine. Zahlreiche Piloten haben den Berufspilotenschein erworben und sind bei internationalen Airlines tätig. Auf Grund der positiven Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten kann unser Motorflieger Club Kärnten mit Optimismus in die Zukunft sehen.